Rassestandard
Der Perro de Agua Español erfreut sich zunehmender Beliebtheit, was diese Rasse sicherlich unter anderem ihrer optischen Vielfalt zu verdanken hat, findet hier doch fast jeder, was er mag. Und die Perros haben ja auch den Ruf, eine sehr robuste und ursprüngliche Rasse zu sein, die sich durch Gesundheit auszeichnet.
So lässt sich vortrefflich über unterschiedliche Zuchtziele (oder besser Schwerpunkte) streiten, hier geht es meist um eine Grundsatzdiskussion mit dem Thema „VDH – ja oder nein“. Größe, Typ, Haarqualität und Fähigkeiten, nur um einige Stichworte zu nennen.
Dem Liebhaber, der auf der Suche nach einem Lebensgefährten und Kameraden ist, die Familie, die auf der Suche nach einem Familienhund ist, dem Sportler, der auf der Suche nach einem „Mit-Läufer“ oder Agilityhund ist – all diesen Personen ist es meistens recht egal, ob ihr Hund nun bei einer Schulterhöhe von 45 cm oder doch bei 50 endet – ob die Unterlinie besser sein könnte oder ob der Rutenansatz für eine Ausstellung optisch in eine bessere Position stehen müsste.
Diesen Menschen geht es um das Wesen und insbesondere um die Gesundheit ihres neuen Gefährten.
Und gerade letzterer Aspekt führt zunehmend zu Problemen, die meist leider erst dann berühren, wenn man Tausende von Euro in notwendige Operationen stecken oder als letzten Weg den geliebten Hund von seinen Qualen erlösen musste.
Innerhalb des Vereins "Spanische Wasserhunde Deutschland e.V." dürfen nur Hunde zur Zucht eingesetzt werden, die nachweislich gesund sind.
Was bedeutet das?
Es ist nicht nur für einen Zuchthund wichtig, dass er einen möglichst korrekten Körperbau hat und überhaupt, was ist eigentlich korrekt und warum? Und warum ist korrekt wichtig und gesund? Fragen über Fragen, die wir hier (er)klären wollen.
Der Rassestandard der FCI beschreibt, wie ein Perro de Agua Español aussehen sollte, jedoch wird man kaum einen Perro finden, der alle Festlegungen des Standards auf einmal erfüllt. Trotzdem ist es die Aufgabe eines Züchters, dem Standard so weit wie möglich gerecht zu werden.
Wir haben den alten und neuen Rassestandard im Vergleich in Tabellenform dargestellt und eine Erklärung dazu abgegeben.
Ein ganz herzliches Dankeschön an Britta Tillmann-Weleda für die Übersetzung des Rassestandards der RSCE (des königlich spanischen Hundeverbandes) vom Spanischen ins Deutsche, den sie dem Verein "Spanische Wasserhunde Deutschland e.V." übersetzt hat und den wir hier veröffentlichen dürfen, bis der neue Standard von der FCI übersetzt ist.
Britta ist Übersetzerin, die an der Uni ihren Magistra Artium (M.A.) in Spanisch als Hauptfach im Bereich Literatur- und Sprachwissenschaft gemacht hat. Danke für die klasse Arbeit, die sie geleistet hat und diesen schwierigen Text übersetzt hat!
FCI - Standard Nr. 336
Perro de Agua Español -
SPANISCHER WASSERHUND
Der im Moment noch in Deutschland gültige Rassestandard wurde
durch den Vorstand der Real Sociedad Canina in Spanien am 31.03.2016 geändert.
Bis zur offiziellen Übersetzung durch die FCI gilt jedoch noch der seitherige
Standard!
Der Text des seitherigen Standards ist in Normalschrift, die
entsprechenden Stellen der inoffiziellen Übersetzung des neuen Standards haben
wir in kursiv gesetzt und Anmerkungen dazu in der rechten Spalte der
Tabelle.
URSPRUNG: Spanien
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES: 03.09.1999
VERWENDUNG: Hütehund, Jagdhund, Fischerhund
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde,
Wasserhunde
Sektion 3 Wasserhunde
Ohne Arbeitsprüfung
RASSESTANDARD
Alter Standard (Normalschrift)
Neuer Standard
(kursiv)
PERSÖNLICHE ANMERKUNGEN
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Das Vorkommen dieses
Hundes auf der Iberischen Halbinsel geht bis in früheste Zeiten zurück. Er hat
die gleiche Abstammung wie der alte "Barbet". Die dichteste Population findet
sich in Andalusien, wo er als Hütehund Verwendung findet und wo er seit
Jahrhunderten unter dem Namen «Türkenhund» bekannt ist. Seine Eigenschaften,
insbesondere seine Fellqualität, sind an den Wechsel von Nässe und Trockenheit
der Sumpfregionen angepasst, was ihn als Hütehund und als Gehilfe der Jäger auf
Wasserwild und der Fischer in solchen Gebieten besonders geeignet
macht.
I) Kurzer geschichtlicher Abriss
Das Vorkommen des Perro de Agua Españols auf der Iberischen Halbinsel geht bis in die frühsten Zeiten zurück. Historisch betrachtet wurde seine Population zahlenmäßig am stärksten in Andalusien lokalisiert, wo man ihn auch als „turco“, „laneto“ oder „churro“ kennt, aber auch, mit verschiedenen Bezeichnungen, in anderen Küstengebieten Spaniens.
Außer seiner Beschäftigung als klassischen Perro de Agua
Español und als Helfer der Fischer, hat er auch traditionell Arbeiten als
Hütehund sowie als Jagdhund im sumpfigen Küstenland
verrichtet.
Der Hinweis auf die Verwandtschaft mit dem Barbet ist im neuen
Standard entfallen.
In spanischen Texten ist als Ursprung eine Einfuhr der
Vorfahren durch die Mauren (ca. 700 n. Chr.) oder mit Schafherden aus der Türkei
im Mittelalter angegeben. Es gibt jedoch auch Hinweise auf ein wesentlich
älteres Vorkommen dieser Hunde im westlichen Mittelmeerraum und mögliche
Ursprünge in Zentralasien.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Rustikaler, gut
proportionierter Hund (von mittlerem Gewicht), langköpfig, von eher gestrecktem
Körperbau, harmonischer Gestalt und anziehendem Aussehen, von athletischer Natur
mit gut entwickelter Muskulatur, die er regelmäßiger Arbeit verdankt. Sein
Profil passt in ein Rechteck; Sehvermögen, Gehör und Geruchsinn sind gut
entwickelt.
II) Allgemeines Erscheinungsbild
Rustikaler, substanzreicher, kompakter Hund mit gut
entwickelter Muskulatur, mittelgroß, maßvoll rechteckig und mit einem
charakteristischen gelockten Haarkleid, das natürliche Schnüre bilden kann und
der ein rustikales, natürliches Aussehen zeigt.
Der Perro sollte also eher stämmig, von kräftigem Wuchs sein, weniger elegant und leicht im Körperbau.
Also eher Leopard als Gepard um einen Vergleich zu ziehen!
WICHTIGE PROPORTIONEN:
- Körperlänge / Grösse (Widerristhöhe) = 9/8
- Tiefe der Brust / Grösse (Widerristhöhe) = 4/8
- Fanglänge / Schädellänge = 2/3
III) Wichtige Proportionen
· Körperlänge/Größe = 9/8. Die Weibchen dürfen ein klein wenig länger sein.
· Tiefe der Brust/Größe = 1/2
· Fanglänge/Schädellänge = 2/3
Keine Änderungen, außer dass die Hündinnen etwas mehr als die
Rüden Länge haben dürfen.
Der Perro soll einen ausgeprägten Brustkorb
haben, heruntergezogen bis zu den Ellbogen. Auch hier wieder die Festlegung auf
kräftig, eher niederläufig.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Treu, gehorsam, freudig,
arbeitswillig, wachsam und sehr ausgeglichen. Lernfähigkeit dank einer
aussergewöhnlich guten Auffassungsgabe stark ausgeprägt; unter allen Bedingungen
passt er sich jeder Situation an.
IV) Temperament / Verhalten
Treu, fröhlich, arbeitswillig und mutig, mit einer großen Lernfähigkeit. Manche Exemplare können ein gewisses Desinteresse an Fremden zeigen, dürfen jedoch weder Unsicherheit, Scheu noch Aggressivität zeigen.
Der Perro ist ein intelligenter Hund mit großem Arbeitswillen,
vielseitig einsetzbar, mit starker Bindung an seinen Besitzer, aber teilweise
sehr reserviert gegenüber Fremden.
In unserer Gesellschaft ist die
Zurückhaltung, nicht zu verwechseln mit Aggressivität, problematisch, da
Nicht-Hundehalter automatisch davon ausgehen, jeder Hund müsste sich anfassen
lassen. Das führt teilweise zu erschreckten Reaktionen.
Daher ist eine
intensive Sozialisierung der Welpen, mit intensivem Kontakt mit vielen Menschen
umso wichtiger!
KOPF: Stark, elegant getragen
OBERKOPF:
Schädel: Flach, Hinterhaupthöcker wenig ausgeprägt. Obere Begrenzungslinien von Schädel und Fang parallel.
Stop: Sanft, wenig betont
GESICHTSSCHÄDEL: Im Profil geradlinig
Nasenschwamm: Nasenöffnungen gut ausgebildet. Nasenschwamm von gleicher Farbe oder ein wenig dunkler als der dunkelste Ton des Haarkleides.
Lefzen: Guter Lefzenschluss; deutlicher Lippenwinkel.
Kiefer / Zähne: Gut ausgebildet, weiss, mit gut entwickelten Fangzähnen.
Augen: Leicht schräg liegend, sehr ausdruckstark; die Farbe der Iris - haselnussbraun bis kastanienbraun - soll mit der Fellfarbe übereinstimmen. Die Bindehaut ist nicht sichtbar.
Ohren: Mittelhoch angesetzt; sie sind dreieckig und
herabhängend.
V) Kopf
Stark, elegant getragen
· Schädel: eher flach und quadratisch mit wenig ausgeprägten Hinterhauptkamm
· Stirnabsatz (Stop): leicht betont
· Schnauze: Stark, ohne die Harmonie zu verlieren und deutlich kürzer als der Schädel. Nasenrücken geradlinig
· Nase: Breit, mit gut geöffneten Nasenlöchern, komplett in der gleichen Farbe pigmentiert oder stärker als der dunkelste Ton des Haarkleids.
· Lefzen: Eingezogen und in der Farbe gemäß der Nase pigmentiert. Deutlicher Mundwinkel.
· Zähne: gut ausgebildet, weiß. Fangzähne gut entwickelt. Scherengebiss. Ein abnutzungsbedingtes Zangengebiss wird bei Exemplaren von bedeutender Qualität und fortgeschrittenem Alter erlaubt. Starker Kiefer und vollständiges Gebiss.
· Augen: leicht schräg, oval, sehr ausdruckstark, weder hervorstehend noch versunken. In Übereinstimmung mit der Farbe des Haarkleids in der Farbe haselnussbraun bis dunkelbraun. Das dritte Augenlid nicht sichtbar.
· Ohren: mittelgroß, hängend, dreieckig, leicht abgerundet
in der Spitze, geringfügig über der Augenhöhe
angesetzt.
Die Festlegung Oberlinie Schädel und Fang parallel ist
entfallen.
Schädel quadratisch würde bedeuten zu schmale Schädel
wären nicht gewünscht, eher kräftige. Der deutsche Perro dürfte im
Durchschnitt etwas kräftiger werden.
HALS: Kurz, gut bemuskelt und ohne Wamme, mit den
Schultern perfekt verbunden.
VI) Hals
Kurz, gut bemuskelt und ohne Wamme, schön in die Schultern
eingefügt.
Kurzer, kräftiger Hals!
Es wird der eher
stämmige Typ gefordert.
KÖRPER: Stämmig
Obere Profillinie: Gerade
Widerrist: Wenig betont
Rücken: Gerade und kräftig
Kruppe: Leicht geneigt
Brust: Breit und tief; Rippen gut gewölbt; der große Durchmesser des Brustraumes weist auf ein beachtliches Atemvolumen hin.
Untere Profillinie und Bauch: Bauch leicht aufgezogen.
VII Körper
· Gesamteindruck: robust, stark, etwas länger als hoch im Verhältnis 9/8.
· Eine größere Länge wird bei Weibchen erlaubt.
· Widerrist: wenig ausgeprägt.
· Obere Profillinie: gerade, parallel zum Boden, fest auch in der Bewegung. Niemals fallend. Das Kreuz breit und stark.
· Brust: tief, mit gut gewölbten Rippen, bis zu den Ellbogen und stellt einen beachtlichen Raum für Herz und Lunge zur Verfügung. Der Abstand vom Widerrist zum Ellbogen ist gleich dem Abstand vom Ellbogen zum Boden.
· Untere Profillinie: Bauch leicht eingezogen.
· Kruppe: leicht geneigt
Kräftiger Körper mit ausgeprägtem Brustkasten. Gerader Rücken
und nur leicht aufgezogenem Bauch.
Betonung auf einen kräftigen,
stämmigen Körperbau.
Brust bis zu den Ellbogen, d. h. der Hund wirkt
eher kurzbeinig.
RUTE: Mittelhoch angesetzt. Das Kupieren wird in Höhe des
zweiten bis vierten Schwanzwirbels durchgeführt. Einige Exemplare zeigen einen
angeborenen Stummelschwanz.
VIII) Rute
Mittelhoch angesetzt. Das Kupieren wird traditionell durch
das Belassen von zwei Wirbeln durchgeführt. Nicht kupiert ist die Rute des Perro
de Agua Español lang und gut mit Wolle bedeckt und hängt sanft in der
Ruhestellung herunter. Es gibt Exemplare, die schwanzlos geboren werden, eine
sehr geschätzte atavistische Eigenschaft in der Rasse, oder welche mit nur
einigen Wirbeln oder mit halber Rute. Diese sollten nicht bestraft werden. Es
sollen, obwohl sie nicht erwünscht sind, diejenigen Exemplare mit kurzer Rute,
die an der Spitze gekrümmt ist, toleriert werden. Die bevorzugte Rutenhaltung in
der Bewegung ist die des Säbels, mehr oder weniger hochstehend, ohne jedoch die
lotrechte Linie zum Boden zu überschreiten. Die zusammengerollten Ruten oder die
Ruten, die auf dem Rücken aufliegen, sind nicht
erwünscht.
Der bisherige Standard ging auf die Rutenform überhaupt nicht
ein, da in Spanien das kupieren traditionell üblich ist.
Dass nun auf die
Rutenform eingegangen wird lässt hoffen, dass auch dort ein Umdenken im Gange
ist!
Die natürliche Stummelrute vererbt sich teilweise sehr stark. Da
dies in Spanien erwünscht und in den skandinavischen Ländern, den Niederlanden
und Belgien als normal akzeptiert wird, stehen Deutschland, Österreich und die
Schweiz, als Minderheit für die Bevorzugung der langen Rute auf züchterisch
schwerem Stand.
Da bei den langen Ruten eine relativ starke Eindrehung
verbreitet ist, ist nicht davon auszugehen, dass der Standard in diesem Punkt
von der Mehrheit der Hunde erfüllt wird.
Eine züchterische Selektion um
diese Forderung zu erfüllen, ist unter Berücksichtigung der wichtigen
Zuchtziele, genetische Vielfalt und Gesundheit der Rasse, nicht
vorrangig.
GLIEDMAßEN
VORDERHAND: Stark und senkrecht.
Schultern: Gut bemuskelt, schräg liegend.
Oberarm: Kräftig.
Ellenbogen: Gut am Brustkasten anliegend und parallel.
Unterarm: Kräftig, gerade.
Vorderfuβwurzelgelenk und Vordermittelfuβ: Gerade, eher kurz.
Vorderpfoten: Rund mit eng aneinanderliegenden Zehen, Krallenfarbe variiert, widerstandsfähige Ballen.
HINTERHAND: Völlig senkrecht mit nicht zu ausgeprägten Winkelungen und mit Muskeln, die in der Lage sind, dem Körper beim Laufen einen sehr energischen Schub und den für leichte und elegante Sprünge notwendigen Schwung zu geben.
Oberschenkel: Lang und gut bemuskelt.
Unterschenkel: Gut entwickelt.
Sprunggelenk: Tief gestellt.
Hintermittelfuβ: Kurz, trocken und senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten: Wie an den vorderen Gliedmaβen.
IX) Gliedmaßen
Vordere Gliedmaßen: geradlinig, parallel, fest und gut im
Lot. Mäßige Winkelung des Schultergelenks. Starke aber nicht schwere Knochen.
Muskulöse und schrägliegende Schultern, Ellbogen am Körper anliegend, ohne
Verkrümmungen, Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß ziemlich kurz. Breite
und runde Pfoten. Die Zehenknochen gebogen, hoch und eng aneinander liegend. Die
Krallen dürfen verschiedene Farbtöne aufweisen. Hintere Gliedmaßen: mäßige
Winkelung, von Hinten betrachtet parallel und gut im Lot, mit einem angemessenen
Abstand zwischen ihnen. Starke und muskulöse Oberschenkel. Die Sprunggelenke
tief gestellt und ohne Verkrümmungen. Die Fußwurzel (Tarsus) und der Mittelfuß
eher kurz. Die Hinterpfoten weisen dieselben Charakteristiken auf wie die
Vorderpfoten.
Zwar etwas andere Formulierungen, sinngemäß aber keine Änderungen. Bei den Pfoten wird das „breit“ ausdrücklich genannt.
Die Beine sollten gerade sein, parallel, von hinten oder vorne betrachtet. Auf jeden Fall aber kräftig, sowohl von den Knochen, als auch den Muskeln.
Ellbogen am Körper anliegend. Das geht nur bei einem nicht hochbeinigen Hund.
GANGWERK: Die bevorzugte Gangart ist der Trab.
X) Bewegung
Kraftvoll, athletisch, genug Boden fassend und mit einem starken Schwung nach hinten.
Weder mit Hüben noch mit kurzen Schritten und mit parallelen Gliedmaßen. Mit zunehmendem Tempo können die Pfoten bis zum Zentrum der Schwerkraft des Körpers zusammenlaufen.
Der Passgang ist sehr unerwünscht.
Beschreibung des Gangs ist neu aufgenommen.
Passgang (die Beine einer Seite bewegen sich synchron) war im alten Standard nicht erwähnt.
Durch die Betonung auf „kraftvoll, athletisch“ wird wieder betont, dass der Perro kein „Leichtbauhund“ ist, sondern eine gewisse kraftvolle Kompaktheit hat. Leider geht die Tendenz inzwischen etwas in die falsche Richtung. Man sieht immer mehr leichter gebaute, hochbeinigere Hunde. Das hat z. B. im Agillitysport durchaus seine Vorteile. Ob diese Hunde jedoch noch in der Lage wären eine Rinderherde oder gar eine Schweinerotte zu treiben, ist sehr fraglich.
Zuchtziel muss sein, den ursprünglichen Typ zu erhalten und
nicht ihn an geänderten Bedürfnissen anzupassen. Das würde letztendlich bedeuten
eine neue Rasse zu entwickeln.
HAUT: Die Haut ist geschmeidig, dünn und am Körper
gut anliegend. Sie kann braun oder schwarz pigmentiert oder auch ohne Pigment
sein - je nach Fellfarbe. Dasselbe gilt für die Schleimhäute.
XI) Haut
Elastisch, dünn und am Köper gut anliegend. Sie ist entsprechend des Farbtons des
Haarkleids pigmentiert. Dasselbe gilt für die
Schleimhäute
Nach dem neuen Standard ist die Haut entsprechend dem Farbton des Haarkleides pigmentiert.
Wenn man es wörtlich übersetzt, haben wir haben ein Problem
;-))
Vermutlich ist das im Original etwas undeutlich formuliert.
Sowohl unsere hellbeige, als auch unsere beiden braunen Perros haben helle Haut.
HAARKLEID
HAAR: Es ist immer gelockt und wollig in der Textur. Gelockt, wenn es kurz ist; wenn es lang ist, kann es Zotten bilden. Geschorene Tiere sind zugelassen; die stets gleichmässige und vollständige Schur darf jedoch nie zu einer «ästhetischen» Aufmachung werden.
Die für Ausstellungen empfohlene maximale Haarlänge ist 12 cm (15 cm bei gestrecktem Haar) und die minimale Länge ist 3 cm, um die Qualität der Locken beurteilen zu können.
Die Welpen kommen immer mit gelocktem Haar zur Welt.
XII) Haarkleid
Das Fell ist wollig in seiner Textur, immer gelockt wenn es
kurz ist; wenn es lang ist, kann es Schnüre bilden. Das Haarkleid muss an Kopf
und Rumpf immer die gleiche Länge haben. Die für Ausstellungen empfohlene
maximale Länge beträgt 15 cm bei auseinandergezogenen Locken. Und die
Mindestlänge, um die Locken beurteilen zu können, beträgt 2 cm. Traditionell
wird das Haarkleid einmal im Jahr geschoren. Es ist sehr wichtig, dass die
rustikale Natürlichkeit der Rasse erhalten bleibt, weshalb jedes Anzeichen von
stylen oder schneiden des Fells aus ästhetischen Gründen schwer bestraft werden
muss.
Im neuen Text wird noch stärker als bisher die Natürlichkeit betont und das Zurechtmachen der Hunde ausdrücklich verboten!
FARBE:
Einfarbig: Weiss, schwarz und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
Zweifarbig: Weiss und schwarz oder weiss und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
Dreifarbige, sowie schwarz-lohfarbene und haselnusslohfarbene Hunde sind
nicht zulässig.
XIII) Farbe
Schwarz, braun in allen seinen Nuancen, einfarbig
cremefarbig oder weiß farbecht und eine beliebige dieser Farben, kombiniert in
großen Flecken mit weiß. Auch ist die Zweifarbigkeit in braun erlaubt; die
schwarz-lohfarbenen und die braun-lohfarbenen. Dreifarbige, blaue, graue
oder getigerte Hunde sind nicht zulässig
Neu bei der Beschreibung ist die Erwähnung Beige (Cremefarben),
was nicht bedeutet, dass es sich um eine neu hinzugekommene Farbe handelt,
sondern im bisherigen Text lief Beige unter Braun und Weiß mit.
Lohfarbene
Hunde sind nun erlaubt.
GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe: Rüden von 44 bis 50 cm.
Hündinnen von 40 bis 46 cm.
Bei beiden Geschlechten ist eine maximale Abweichung von 2
cm zulässig, sofern die Gesamtproportionen des Hundes mit seiner Widerristhöhe
harmonisieren.
XIV) Größe
Widerristhöhe:
Rüden: 45 bis 50 cm (Idealgröße: 48 cm)
Hündinnen: 41 bis 46 cm (Idealgröße: 44 cm)
Dieses sind die Wunschgrößen. Bei außergewöhnlichen Exemplaren wird eine Abweichung von ca. 1 cm toleriert.
Es ist von großer Wichtigkeit, dass der Sexualdimorphismus deutlich
wird.
Die Untergrenze wurde sowohl für Hündinnen, als auch für Rüden
um einen Zentimeter angehoben.
Die Toleranz wurde sowohl in der Größe, jetzt
nur noch 1 cm, als auch in der Anwendung verschärft. Nur noch 1 cm Toleranz bei
herausragenden Hunden.
Neu auch die Betonung, dass sich Hündinnen und Rüden
vom Typ her unterscheiden sollten.
Gewicht: Rüden von 18 bis 22 kg.
Hündinnen von 14 bis 18 kg.
Keine Angaben
Auf das Gewicht wird im neuen Standard nicht eingegangen. Nur
noch unter II) Allgemeines Erscheinungsbild kann der Hinweis „substanzreich“ so
gedeutet werden, dass weder leichtgewichtige, noch schwere Hunde gewünscht sind.
Hier lässt der neue Standard leider einen zu großen
Interpretationsraum.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER:
Rücken stark eingefallen. Nicht korrekt gestellte Läufe. Hängender oder übertrieben aufgezogener Bauch.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Aggressivität und eindeutige Scheuheit. Rückbiss und Vorbiss.
Vorhandensein von Afterkrallen.
XV) Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Kriterien muss als Fehler angesehen werden und die Schwere des Fehlers soll vom Grad der Abweichung vom Standard abhängen. Schwere Fehler (der Richter darf nicht die Beurteilung „vorzüglich“ vergeben):
· Verhältnis zwischen Schädel und Schnauze ist anders als im Standard beschrieben.
· überwölbter Schädel
· aufdringliche, zu niedrig angesetzte Ohren
· Rückenlinie im Lendenbereich eingefallen
· flache Rippen
· schmale Brust
· Glotzaugen oder Hohlaugen
· aus ästhetischen Gründen in Form gestyltes Fell, außer an den Händen und Füßen
· apathisches Wesen
Allgemein vermeidbare Fehler (haben die Beurteilung „disqualifiziert“ zur Folge):
· Vorbiss und Rückbiss
· hellblaue Augen
· Vorhandensein von Afterkrallen
· glattes oder gewelltes Fell
· Albinismus und nicht im Standard erlaubte Farben
· Hunde mit unausgeglichenem Wesen: ängstlich, schreckhaft, scheu, unsicher, aggressiv, usw.
· Monorchie und Kryptorchismus
Anmerkung: Kein Hund, der körperliche und/oder psychische
Anomalien zeigt, darf die Zuchtzulassung erhalten oder für die Zucht eingesetzt
werden.
Die Fehler werden im neuen Text zwar ausführlicher aufgeführt,
waren jedoch bereits nach dem alten Standard als Abweichungen definiert.
Auffällig die ausdrückliche Betonung, dass das in Form bringen oder stylen
des Fells als Fehler zu bewerten ist!